Glutenunverträglichkeit- wenn Getreide zur Lebensgefahr wird

In Getreide ist Gluten enthaltenWährend eine Lactoseintoleranz den unschönen Verzicht auf Milchprodukte bedeutet, ist die Lage bei einer Glutenunverträglichkeit (Fachbegriff: Zölakie) eine andere: in vielen Lebensmitteln, von denen man es nicht sofort erwarten würde, ist das Klebereiweiß enthalten. Deswegen dauert es meist sehr lange, bis eine Glutenunverträglichkeit festgestellt wird.

Abbildung: Gluten ist in vielen Getreidearten enthalten. © pixabay

Glutenunverträglichkeit oder Glutenallergie? Was macht das Gluten im Körper?

Während es bei einer Allergie schon bei kleinen Mengen zu deutlichen körperlichen Anzeichen wie z.B. Hautausschlag kommt (siehe z.B. Symptome einer Kälteurtikaria), äußert sich eine Unverträglichkeit mit mehr oder weniger starken Symptomen. Zunächst kommt es zu Übelkeit, im schlimmeren Fall zu Blähungen, Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust. Grund für diese ersten Anzeichen ist der Angriff des Dünndarms. Die Schleimhaut kann im Falle einer Glutenunverträglichkeit ihrer Aufgabe, Nährstoffe ins Blut zu überführen, nicht mehr einwandfrei nachgehen. Knochenschmerzen und Abgeschlagenheit sind die weiteren Folgen des Vitaminmangels.

Wie merke ich, dass ich glutenunverträglich bin?

Oft wird erst nach Jahren festgestellt, dass der „schwache Magen“ eine Glutenunverträglichkeit ist. Im Normalfall wird eine solche Glutenintoleranz vererbt. Durch eine Stuhl- und Blutuntersuchung wird überprüft, ob sich Antikörper gegen das Eiweiß gebildet haben. Auch kann durch eine Biopsie, bei der Gewebeproben im Dünndarm entnommen werden, eine Glutenunverträglichkeit nachgewiesen werden.

Die ersten Anzeichen nicht ignorieren

Wenn Sie also öfter Magenbeschwerden nach dem Essen bekommen, achten Sie unbedingt darauf, was Sie zu sich nehmen und hinterfragen Sie die Produkte. Wenn Sie merken, dass Sie Getreideprodukte nicht gut vertragen, die Beschwerden jedoch nicht so schlimm sind, sollten Sie das dennoch nicht ignorieren! Eine zunehmende Gefährdung des Dünndarms kann im schlimmsten Fall zu Krebs, der Vitaminmangel zu Osteoporose führen.

Auf was bei der Ernährung zu achten ist

Laut der Deutschen Zöliakie Gesellschaft e.V. sollte auf folgende Lebensmittel verzichtet werden:

  • Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern, Dinkel und verwandte Getreidearten
  • daraus hergestellte Lebensmittel wie Mehl, Grieß, Müsliflocken, Paniermehl und Teigwaren
  • andere Produkte wie Brotsorten, Nudeln, Pizza, Knödel, paniertes Fleisch, Kuchen, Gebäck und Bier

Für wen das deprimierend aussieht: es gibt immer noch eine ganze Reihe unproblematischer Lebensmittel, die in unverarbeitetem Zustand glutenfrei sind. Als glutenfrei gelten dabei Lebensmittel, die nicht mehr als 20 mg Gluten pro kg enthalten:

Obst und Gemüse, Kartoffeln, Milchprodukte, Fleisch, Reis, Mais und Gebäck aus Maismehl, Eier, Wein und Sekt, Pflanzenöle, Fisch und Meeresfrüchte, Zucker, Honig und Marmelade, Nüsse, reine Gewürze und Kräuter

Viele Tipps für eine alternative Ernährung, darunter z.B. glutenfreies Brot, gibt es im Netz.

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