Fitness-Mythen und Trainings-Irrtümer

Das Thema Fitness wird in unendlich vielen Ratgebern abgehandelt, da ist es bei den zahllosen Tipps manchmal nicht leicht die Spreu vom Weizen zu trennen. Damit der Sport nicht zum Martyrium wird, sind hier die größten Irrtümer und Mythen über dieses Thema zusammengefasst.

Mythos 1: Sport sollte so oft wie möglich getrieben werden und ein Muskelkater zeugt von einem guten Trainingsplan.

Leider ist das Sprichwort „Viel hilft viel“ beim Thema Fitness nicht angebracht. Zwar ist eine gewisse Regelmäßigkeit beim Sport wichtig und zwei bis dreimal die Woche für ca. eine Stunde zu trainieren sinnvoll, jedoch sollte der Körper nicht überstrapaziert werden. Wer also jeden Tag drei Stunden Sport treibt, wird kaum noch Kräfte für den Alltag übrig haben und bald schmerzende Knochen und Gelenke, im schlimmsten Fall Verletzungen, davontragen. Ein Muskelkater ist außerdem kein Zeichen für einen guten Trainingsplan, denn dabei handelt es sich um winzige Risse in der Muskulatur, die i. d. R. von ungewohnten Bewegungen bzw. Überlastungen herrühren. Ist die Koordination von Muskeln und Nerven durch mehrmaliges Training eingespielt, wird es kaum noch Muskelkater geben.

Mythos 2: Es gilt die Formel „Mehr Sport = Mehr Essen“.

Wer viel Sport treibt, hat zwar einen erhöhten Energiebedarf, kann aber trotzdem nicht maßlos beim Essen zuschlagen. Wer Muskeln aufbauen möchte, kann zu Kohlenhydraten nach dem Sport greifen. Wer jedoch das Abnehmen zum Ziel hat, sollte zusätzlich zum Sport auf eine gesunde Ernährung achten.

Mythos 3: Erst nach einer halben Stunde Sport wird Fett verbrannt.

Ebenso bei dieser Aussage handelt es sich um einen Fitness-Irrtum. Denn die Fettverbrennung beginnt zwecks Energiegewinnung bereits mit der ersten Minute des Trainings. Ein Fünkchen Wahrheit steckt trotzdem darin:

  • Untrainierte müssen ihren Körper natürlich erst in Schwung bringen und ihn an Bewegung sowie Fettverbrennung gewöhnen. Wer regelmäßig Sport treibt, wird es leichter haben kleine Fettpolster verschwinden zu lassen.
  • Beim Sport verbraucht der Körper am Anfang in den Muskeln gespeicherte Glukose. Hat sich dieser Speicher nach ca. 20-30 Minuten geleert, läuft die Fettverbrennung auf Hochtouren.

Mythos 4: Problemzonen können gezielt wegtrainiert werden: Sit-ups sorgen für einen flachen Bauch und Beintraining für schlanke Beine.

Wenn es so einfach wäre, müsste man sich beim Sport tatsächlich nur mit wenigen Übungen abquälen. Jedoch wird bei Sportübungen der gesamte Fettanteil des Körpers reduziert und jeder Mensch nimmt an unterschiedlichen Stellen zuerst ab. Aber natürlich können gestählte Muskeln für eine straffere Optik sorgen. Ein weiterer Irrtum ist es, dass Sport gegen Cellulite hilft. Denn Orangenhaut entsteht durch genetisch parallel angeordnete Kollagenfasern der weiblichen Haut (beim Mann sind diese netzartig) – Sport hilft dagegen leider nur sehr begrenzt.

Mythos 5: Fitness-Riegel und Getränke sowie 3 Liter Wasser am Tag sorgen für mehr Ausdauer und Kraft.

Bei diesen Ratschlägen handelt es sich ebenso um Mythen, denn die meisten Riegel und Getränke enthalten zu viel Zucker, Fett, Kohlehydrate und Eiweiße. Man nimmt also eher Kalorienbomben zu sich, als dem Körper etwas Gutes zu tun. Ebenso Vitamine helfen nicht dabei mehr Kraft zu bekommen. Natürlich gibt es Vitaminmangel, aber trotzdem gilt auch hier nicht das Motto: „Viel hilft viel.“. Genauso verhält es sich beim Wassertrinken1,5 bis 2 Liter sind am Tag völlig ausreichend.

Raus mit der Wahrheit: Sport muss Spaß machen

Frau und Rentner beim Rückensport

Darüber hinaus gibt es noch wesentlich mehr Fitness-Irrtümer, welche sich durch die Trainingsräume und Fitness-Kurse schleichen und manch einem Sportler schon einen Ohrwurm verpasst haben. Am wichtigsten ist es immer Spaß am Sport zu haben und ein aktives, gesundes Leben zu führen – dann nimmt man automatisch ab, auch ohne sich auf ein bestimmtes Ziel zu versteifen.

Abbildung: Egal welches Alter – Sport sollte ein Lächeln auf die Lippen zaubern! © Robert Kneschke – Fotolia.com