Tipps gegen Warzen: Hausmittel + Medikamente

Warzen sind unschön anzusehen, peinlich und oftmals mit erheblichen Schmerzen
verbunden. Wie Sie sich gegen Warzen schützen und was Sie nach der Ansteckung gegen die unangenehmen Hautwucherungen tun können, erfahren Sie hier.

Eine typische Warze unter dem Fuß bereitet eventuell Schmerzen beim Gehen.

Warze unter dem Fuß © Arve Bettum – Fotolia

Was genau sind Warzen?

Warzen sind gutartige Hautwucherungen. Die Übertragung erfolgt meist durch humane Papillomaviren. Diese Viren können sich nicht selbst fortpflanzen und benötigen deshalb eine Zelle als Wirtszelle. Eine unkontrollierte Vermehrung der Viren äußert sich in der sichtbaren Zellansammlung an der Hautoberfläche, die meist rau und rissig in Erscheinung tritt.

Übertragung und Ansteckungsgefahr von Warzen

Die Übertragung von Warzen erfolgt durch direkten Kontakt einer infizierten Stelle mit einer gesunden Hautpartie (Kontaktinfektion). Es kann durch winzige Risse in der Haut zur Übertragung der Viren kommen.

Eine häufige Übertragungsform ist die gemeinsame Nutzung von Handtüchern oder das Barfußlaufen in Schwimmbädern. Auch eine Schmierinfektion ist möglich. Hierzu kommt es durch Kratzen an den Warzen, wodurch das infizierte Blut austritt und die benachbarte Haut infiziert.

Möglich ist auch eine Übertragung von Genitalwarzen bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr.

Formen von Warzen

Warzen durch Vireninfektion

Warzen werden anhand ihres Aussehens unterschieden:

  • vulgäre / gewöhnliche Warzen (=Stachelwarzen)
  • Fuß- oder Dornwarzen
  • Feigwarzen
  • Flach- oder Planwarzen
  • Pinselwarzen

Meist werden Warzen durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht. Daher werden Warzen umgangssprachlich auch als Papillome bezeichnet.

Feigwarzen

HPV verursachen häufig sogenannte Feigwarzen im Genitalbereich. Diese übertragen sich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr (siehe auch Fragen und Antworten der Universität Tübingen hierzu).

Fuß- oder Dornwarzen

Dornwarzen führen häufig zu erheblichen Schmerzen, da sie an den Druckstellen der Fußsohle auftreten. An der Oberfläche sind sie meist nur in der Größe eines Stecknadelkopfes zu sehen. Dornwarzen wachsen jedoch in tiefe Hautschichten und können dort oft die doppelte Größe im Vergleich zur Oberfläche erreichen. Durch die regelmäßige Belastung beim Gehen oder durch den Druck der Schuhe bereiten sie den Betroffenen oftmals große Schmerzen.

https://www.youtube.com/watch?v=c99mII0NeWw

Beitrag des Bayerischen Rundfunks über Warzen

Warzen ohne Vireninfektion

Diese Warzen treten oft bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr auf. Sie werden nicht durch ein Virus hervorgerufen und sind auch nicht ansteckend.

  • Ein Beispiel hierfür sind Alterswarzen.

Warzenähnliche Hautveränderungen

Dellwarzen oder auch Schwimmbadwarzen genannt, sind medizinisch gesehen keine Warzen, sondern warzenähnliche Hautveränderungen, die durch das Molluscipoxvirus entstehen. Im Gegensatz zu Warzen ist die Oberfläche glatt, meist mit einer kleinen Delle an der Kuppel.

Risikogruppen

Wie bei jeder Viruserkrankung spielt auch bei der Infektion mit Warzen das Immunsystem eine maßgebliche Rolle. Menschen mit einem schwachen Immunsystem, zum Beispiel Kinder, ältere Menschen oder Autoimmunerkrankte sind besonders häufig betroffen.

Die Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten wirkt sich zudem schwächend auf das Immunsystem aus und fördert die Ausbreitung von Warzen.

Begünstigung der Ausbreitung

Orte, an denen es zu direktem Hautkontakt kommen kann, zum Beispiel in Sportstätten und im Schwimmbad begünstigen besonders die Übertragung. Aber auch das Berühren von Geräten im Fitnessstudio ist ein häufiger Infektionsgrund.

Gibt es einen präventiven Schutz?

Keine vorbeugende Maßnahme kann die Entstehung von Warzen zu 100 Prozent verhindern. Bei Beachtung der folgenden Hinweise kann das Infektionsrisiko jedoch gesenkt werden:

  • Desinfektion von Händen und Füßen nach dem Besuch öffentlicher Einrichtungen wie Fitnessstudios, Saunen etc.
  • Vollständiges Trocknen von Händen und Füßen, vor allem in den Zwischenräumen
  • Tragen von Badeschlappen in öffentlichen Schwimmbädern, Saunen etc.
  • Impfung gegen humane Papillomaviren als Schutz gegen bestimmte Erreger von Feigwarzen
  • Allgemeine Stärkung des Immunsystems
  • Atmungsaktive Schuhe

Behandlung von Warzen

Heilung von Warzen

Warzen können nach einigen Monaten wieder von selbst verschwinden, da es das körpereigene Immunsystem geschafft hat, Antikörper zu bilden und somit selbst gegen die Ausbreitung der Viren und damit gegen die Warzen vorzugehen.

Mittel zum Auftragen und Vereisungsmethode gegen Warzen

Mittlerweile gibt es verschiedene Mittel gegen Warzen für die Selbstanwendung. Die Methoden eignen sich jedoch nicht für die Behandlung aller Warzenarten, sodass die jeweiligen Anwendungsbestimmungen beachtet werden sollten.

  • Vereisung (Kryotherapie): Durch eine Vereisung mit bis zu -57 Grad Celsius wird die Warze bis zur Wurzel vereist. Unter der Warze entsteht ein Bläschen, welches in der Regel innerhalb von 10-14 Tagen mitsamt der Warze abfällt. In der Zwischenzeit hat sich darunter bereits neue, gesunde Haut gebildet. Bei der Behandlung mit WARTNER® ist meistens eine Anwendung für die Entfernung von Hand- oder Fußwarzen ausreichend.
  • Kauterisation: Kauterisation ist die Zerstörung von Haut mit Hilfe von Ätzmitteln. Diese sind in verschiedenen Stärkegraden erhältlich und können vom Patienten selbst auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Das Gel mit Trichloressigsäure erzielt in der Regel bereits nach einer Woche einen sichtbaren Behandlungserfolg.
  • Zystostatika: Zytostatika sind aufgrund ihrer geringen Wirkung und der oft giftigen Beistoffe heute nur noch selten in Gebrauch. Sie sind in Form von Lack, Salbe oder Tinktur erhältlich.
  • Virustatika: Virustatika sind als Cremes erhältlich und verhindern eine Vermehrung der Viren.

Vereisungsmethode gegen Warzen

Hausmittel gegen Warzen

Weitverbreitet sind folgende Hausmittel gegen Warzen.

  • Rizinus-Öl
  • Saft des Schöllkrautblattes
  • Teebaumöl
  • Ringelblumensalbe
  • Schwedenbitterauflagen
  • Wolfsmilch

Grundsätzlich ist jedoch zu sagen, dass der Behandlungserfolg mit derartigen Hausmitteln nicht belegt ist.

Warzen-Behandlung durch den Arzt

Warzen im Gesicht, im Mund sowie im Genitalbereich und bei Kindern unter vier Jahren sollten grundsätzlich von einem Arzt behandelt werden, da die Schleimhaut dort sehr empfindlich ist und es durch falsche Behandlung zu erheblichen Schädigungen kommen kann.

Chirurgische Entfernung von Warzen

Die chirurgische Entfernung von Warzen wird eher selten angewandt, da bei der Behandlung auch gesundes Gewebe beschädigt wird und die Heilung langwierig und oft schmerzhaft ist.

  • Ausschabung mit einem sogenannten scharfen Löffel: Bei dieser Methode wird das betroffene Gewebe mit einem kleinen scharfkantigen Löffel mechanisch abgetragen.
  • Elektrokoagulation: Hierbei wird die Haut verschmort und die Warze somit ausgetrocknet.
  • Laser: Mit dem Laser können Warzen entweder herausgeschnitten oder ausgetrocknet werden.

Zusammenfassende Punkte zur Warzeninfektion

Warzen sind gutartig, bedeuten aber durch ihr unschönes Aussehen oft einen erheblichen Leidensdruck für die Betroffenen und für die Mitmenschen eine hohe Ansteckungsgefahr. Je früher Warzen behandelt werden, desto geringer ist die Gefahr der Ausbreitung. Eine erfolgreiche Behandlung garantiert nicht die dauerhafte Verhinderung einer Warzeninfektion.