Gürtelrose – Reaktivierung des Windpocken-Virus
Im Volksmund wird sie Gürtelrose genannt, die Herpes-Zoster-Erkrankung, verursacht durch den Varicella-Zoster-Virus. Mit diesem Herpes-Virus sind die meisten Menschen bereits in jungen Jahren in Kontakt getreten – in Form von Windpocken (Varizellen). Bestimmte Risikofaktoren können zu einer Reaktivierung dieses Virus in Form der Gürtelrose führen. Entstehung, Symptome und Therapie dieser Erkrankung werden im Folgenden vorgestellt.
Entstehung
Bereits vor der Impfung erkranken viele Kinder an Windpocken. Doch auch wenn der pickelartige Ausschlag wieder verschwunden ist, bleibt der Varicella-Zoster-Virus im Körper lebenslang bestehen. Dabei nistet sich der Herpes an Hirnnerven und Nervenwurzeln des Rückenmarks ein und versteckt sich dort vor den Abwehrzellen des Körpers. Mit voranschreitendem Alter und bei einem geschwächten Immunsystem kann der Virus wieder ausbrechen und die Gürtelrose verursachen. Ebenso Stress, Traumata oder UV-Strahlung können zu einem erneuten Ausbruch führen. Durch die geminderten Abwehrkräfte vermehrt sich Varicella-Zoster zunächst und wandert den entsprechenden Nerv entlang, bis es nach außen an die Haut gelangt und dort die typischen Symptome verursacht.
Abbildung: Wegen einer Impfung gegen Gürtelrose sollte ein Arzt konsultiert werden. © Miriam Böttner – Fotolia.com
Gürtelrose Symptome
Die Gürtelrose Ansteckung geschieht sehr schnell durch Tröpfcheninfektion. Beim ersten Kontakt mit dem Virus treten Windpocken in Form von vielen, juckenden Bläschen auf. Bei der Reaktivierung, also dem Ausbrechen der Gürtelrose, treten diese gefüllten Pickelchen ebenso auf, deren Inhalt ist jedoch weniger infektiös als bei Windpocken.
Von den Bläschen, die oft in Gruppen auftreten, können alle Körperregionen betroffen sein. Zumeist tritt die Gürtelrose aber in dem Bereich der Nerven auf, in dem sich das Virus zurückgezogen hat. Selbst Organe können von Herpes Zoster betroffen sein, dann wird diese Erkrankung lebensbedrohlich.
Weitere Gürtelrose Symptome können sein:
- kribbelnde Pickel (ähnlich einem Mückenstich)
- gürtelförmiger Hautausschlag
- stechende Schmerzen ohne sichtbare Anzeichen (v. a. an den Nerven)
- in einigen Fällen Fieber und Abgeschlagenheit
Der typische Zoster-Schmerz
Die Schmerzen werden auch als Zoster-Schmerz betitelt und können selbst nach vollständiger Abheilung der Haut vorhanden bleiben. Das Brennen und Stechen der Haut ist besonders schwerwiegend an der Krankheit und selbst das leichte Berühren der eigenen Kleidung mit der Haut, kann für die Betroffenen extrem quälend sein. Kommt es zu einer akuten Nervenentzündung durch Herpes Zoster wird von einer postherpetischen Neuralgie gesprochen, die selbst Jahre nach der Erkrankung (chronische) Schmerzen hervorruft.
Therapie
Wird die Gürtelrose schnell behandelt, kann sie innerhalb von zwei bis drei Wochen abklingen. Dafür sollte aber rasch der Arzt aufgesucht werden – bereits bei ersten Symptomen. Primär werden bei der Behandlung das Virus und die Entzündung bekämpft. Zusätzlich wird in der Regel eine Schmerztherapie angesetzt. Vorgebeugt werden kann dem Herpes Zoster jedoch nicht, selbst bei einer Impfung kann diese Herpes-Infektion auftreten – dann jedoch in einem geringen Maße.