Yogastile: Hatha Yoga und Kundalini Yoga

Die Grenzen zwischen verschiedenen Arten von Yoga zu ziehen ist nicht leicht, denn sie verlaufen fließend. Egal ob Hatha Yoga oder Kundalini Yoga, die Grundzüge der Entspannungslehre sind in jedem Stil vorhanden und wer sich bereits mit Yoga beschäftigt hat, wird merken, dass hier nur Nuancen die Unterschiede bilden. Aber eben diese Nuancen können spannend und abwechslungsreich sein und einen tieferen Blick in die Yoga-Lehre gewähren.

Hatha Yoga und Kundalini Yoga bringen Körper und Geist in Einklang

Meditation ist ein wichtiger Bestandteil von Hatha Yoga und Kundalini Yoga. © webphotographeer – Istockphoto.com

Hatha Yoga

Hatha Yoga beinhaltet eine ausgeglichene Mischung aus Asanas, Pranayama und Yoga-Nidra. Damit sind Körperübungen (Asanas), Atemtechniken (Pranayama) sowie eine muskuläre Tiefenentspannung (Yoga-Nidra) bzw. Meditation gemeint. Körper, Seele und Geist werden durch diese Bestandteile beim Hatha Yoga miteinander vereint. Der Fokus des Hatha Yogas liegt auf dem Körperbetonten und nicht auf dem Spirituellen, wie es zum Beispiel beim Raja Yoga der Fall ist. Denn Hatha bedeutet frei übersetzt Kraft und Anstrengung, die notwendig ist ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dabei geht es beispielsweise um das lange Halten von Positionen. Alle anderen Arten von Yoga wie Jivamukti, Ansuara, Kriya usw. haben sich aus diesem Yogastil entwickelt. Deswegen ist Hatha Yoga besonders für Anfänger gut geeignet, die Yoga von Grund auf lernen möchten.

Kundalini Yoga

Kundalini Yoga konzentriert sich auf das Spirituelle/Esoterische und bietet vor allem Entspannung durch intensive Atemübungen, Asanas, Mantras und Meditation. Damit soll die innere Körperenergie generiert werden, um den Menschen zu stärken. Die Körperübungen können dynamischer als beim Hatha Yoga sein und sind immer fest mit Atemtechniken, innerer Konzentration und Meditationswörtern verbunden. Extreme Körperübungen und –dehnungen kommen beim Kundalini Yoga nicht vor.

Meditieren beim Yoga
Entspannung und Meditation beim Yoga. © Spanic – Istockphoto.com

Andere Yogastile

Kundalini und Hatha Yoga sind nur einige der Yogaarten, die grundsätzlich in körperlich und spirituell unterteilt werden können. Speziell für Frauen gibt es noch das Luna Yoga, welches durch Tanz- und Traumreisen den Menstruationszyklus in Einklang bringen soll. Dieser Yogastil ist sehr frei und hat keine festgelegte Reihenfolge von Übungen bzw. Techniken. Feste Abläufe gibt es dagegen beim Flow Yoga (auch Tri Yoga). In Fitnessstudios wird sehr oft Power Yoga angeboten (auch als Yoga-Pilates oder Yogilates bekannt), körperliche Kraft und Ausdauer stehen bei diesem Yoga-Workout im Vordergrund und man kann damit seine Muskeln trainieren, wird aber eher wenig bis gar nicht mit den spirituellen Ansätzen von Yoga konfrontiert. Weitere Yogastile sind zum Beispiel Iyengar, Bikram, Integraler Yoga usw.