Schnarchen

Schnarchen: Ein durchdringendes Knattern und Schnorcheln durchdringt die Stille der Nacht. Einen Rekord im Guiness Buch verzeichnete der Schwede Kare Walkert mit seinen Schnarchgeräuschen.

Schlafstörung durch Schnarchen
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Es schaffte es auf 93 Dezibel und entsprach damit dem Lärmpegel einer Autobahn. Was den Bettnachbarn zur Weißglut treibt, ist für den Schnarchenden meist auch nicht gesund. Denn werden Atemrhythmus und Schlafqualität beeinträchtigt, fühlt man sich am nächsten Tag müde und abgespannt. Harmloses Schnarchen ist meist einfach vom bedenklichen Schnarchen zu unterscheiden. Das harmlose Schnarchen, auch primäres Schnarchen genannt, ist regelmäßig und klingt wie ein Knattern aus dem Gaumensegel, wie man es auch nachahmen kann. Gefährliches Schnarchen (obstruktives Schnarchen) ist dagegen unregelmäßig – nach zwei bis drei Schnarchern folgt ungefähr eine halbe Minute Pause. Es klingt röchelnd und hört sich an, als ob der Schnarcher ersticken würde. Das obstruktive Schnarchen ist oft mit Atemaussetzern verbunden und unterbricht den Tief- und Traumschlaf, wodurch der Betroffene keine Regeneration im Schlaf erfährt.

Ursachen für das Schnarchen

Schnarchen entsteht in den Atemwegen, genauer: in der Gegen zwischen Mund, Nase und Luftröhre. Denn dort kommt es zu Vibrationen während des Schlafens, was die typischen Schnarchlaute verursacht. Auch ein gelegentliches Pfeifen aus einer verstopften, zu engen Nase ist signifikant. Wie schon erwähnt, ist der Gaumensegel oft für Schnarchgeräusche verantwortlich. Das ist der rosafarbene Schleimhautlappen im Rachen, an dessen unteren Ende sich das Zäpfchen befindet. Im Alltag sorgt er dafür, dass Essen und Getränke nicht in die Nase geraten. Ist er zu schlaff oder zu lang, flattert er im Wind des Atems, was zu den knatternden Geräuschen führt. Zudem kann das Schnarchen auch daher rühren, dass der Zungengrund an dem die Zunge befestigt ist, im Schlaf nach hinten rutscht und den Atemweg so verengt, dass Luft kaum noch passieren kann.

Risikofaktoren Schnarchen

60 bis 80 Prozent aller Männer ab 60 Jahren schnarchen. Denn im Alter erschlaffen die Muskeln im Rachen. Bei Alkoholkonsum tritt ein ähnlicher Effekt auf, denn die Muskulatur entspannt sich, das Gewebe weht im Wind der Atemluft und erzeugt Schnarchgeräusche. Bei Übergewicht sorgen Fetteinlagerungen im Rachen dazu, dass die Luft nicht ungehindert durch Atemwege kommt. Frauen schnarchen weniger als Männer, da das weibliche Hormon Östrogen dazu führt, dass die Muskeln straff bleiben. Frauen beginnen meist erst zwischen 55 und 60 Jahren zu schnarchen. Jüngere Menschen die Schnarchen, leiden meist am „Upper Airway Resistance Syndrom“ (UARS). Dabei ist das Gewebe der oberen Atemwege verengt und nur durch Anstrengung bekommt der Körper im Schlaf Luft. Deswegen meldet das Gehirn Erstickungsgefahr und die Betroffenen wachen mehrmals in der Nacht auf.

Maßnahmen gegen das Schnarchen

Bei anatomischen Ursachen für das Schnarchen, wird der zuständige HNO-Arzt zu einer Operation raten. Entweder werden Polypen oder Mandeln entfernt, wenn sie den Rachenraum verengen oder die Nasenscheidewand wird begradigt. Ebenso das Gaumensegel kann verkleinert werden. Operationen werden nur von den Krankenkassen übernommen, wenn das Schnarchen den Mensch eindeutig in seiner Gesundheit beeinträchtigt. Ohne Operation empfehlen sich Protrusionsschienen, die den Unterkiefer leicht nach vorn schieben und ein Absinken im Schlaf verhindern, wodurch das Schnarchen bekämpft wird. Der Zahnarzt passt diese Schienen individuell an. Verschiedene andere Mittel, wie Nasensprays oder spezielle Gurte und Shirts, sind selten wissenschaftlich geprüft und sollten mit dem Arzt abgesprochen werden.